"In fünf Monaten von Wien bis ans Mittelmeer"
Eine Wanderung
 von Thomas Kunz
 Erscheinungsjahr 2011
 Verlag epubli Berlin
 338 Seiten mit 54 Schwarzweißfotos
 Format 21 x 14,7 cm ca. 534 Gramm
 Paperback
 ISBN-10: 3844211101
 ISBN-13: 978-3844211108
 17,28 Euro

Dieses Buch ist das Tagebuch einer Wanderung zu Fuß von Wien bis an das Mittelmeer. Sie begann am 09.Mai 2004 in Wien Perchtolsdorf und endete nach 151 Tagen am 06.10.2004 in Menton an der französischen Mittelmeerküste.  Thomas Kunz folgte dabei in grober Linie dem Alpenhauptkamm. Zu dieser Zeit war der Autor 28 Jahre alt und hatte gerade sein Studium der Politikwissenschaften abgeschlossen. Wieso er diese Wanderung macht, gibt er auf den ersten Seiten preis: Er möchte etwas intensives erleben und sich eine Auszeit vor dem Anfang des Berufslebens gönnen. Also eine Situation in der schon einige etwas ähnliches unternommen haben. Die Liebe zu den Berge kam hinzu und gab den Ausschlag für die Alpen.
Schon beim Start offenbaren sich ein Großteil der zu meisternden Schwierigkeiten.
Es ist das Wetter bzw. Niederschlag in seinen vielfältigen Formen und Kälte.
Die Suche nach einer günstigen Unterkunft, denn die Wanderung wird mit einem schmalen Budget durchgeführt, sowie die eigene Leistungsfähigkeit bzw. der Erhalt derselben.
Während der Wanderung kommt es hin und wieder zu Problemen der Wegfindung und zu kurzfristigen Versorgungsengpässen. Aber all diese Unwegsamkeiten meistert der Autor.
Das Buch ist nach einem bestimmten Schema angelegt. Jeder Tag bekommt eine Nummer, sein Datum wird genannt, Start- und Endpunkt. Es folgt eine ca. zweiseitige Beschreibung der Tour, die genauere Wegdetails enthält. Es ist leicht, mit halbwegs genauen Karten, die Wanderung nachzuvollziehen. Die Beschreibung enthält weiterhin Erlebnisse des Tages, Begegnungen und Wissenswertes zur bewanderten Gegend. Gedanken, Gefühle und Meinungen kommen hinzu und geben dem Buch eine persönliche Note. Am Ende eines Tagesberichts folgt die exakte Routenführung in Kurzform, der bewältige Höhenunterschied, die Distanz und die Gehzeit ohne Pausen. Abgerundet wird ein Wandertag durch eine Essenz des Tages, bestehend aus einem oft humoristisch gemeinten Satz. Auch in den Tagesbeschreibungen scheint immer wieder ein Humor durch, der sich auch durch die größten Strapazen nicht kleinkriegen  lässt. Bei den wissenswerten Einlagen wird einiges aus der Geschichte der Alpen in das Bewusstsein des Lesers gefördert. Eigentlich ist die Wanderung eine One-Man-Show, aber an einigen wenigen Tagen hat der Autor Begleiter oder es ergeben sich spontane, kurzfristigere Kontakte, die -neben der sich stetig ändernden Berglandschaft- für anregende Abwechslung sorgen. Insgesamt lässt das Fazit ziehen: Die Lektüre lohnt sich!

Lothar


zurück zur Startseite