Matterhorn "Der lange Weg auf den Gipfel"
von  Edward Whymper










von Edward Whymper
AS Verlag, Zürich, 2005
gebundene Ausgabe
ISBN 3-909111-14-9
287 Seiten, 19,90 Euro


Das vorliegende Buch erschien schon 1872 in Deutsch, kurz nach seiner Veröffentlichung in England.
Es stellt Teile aus Edwards Whympers „Scrambles amongst the Alps“ vor, in denen er über seine Bergfahrten in den Jahren von 1860 bis 1869 berichtet.

Schwerpunkt in dem vorliegenden Buch bilden Whympers 7 Versuche des Matterhorn zu besteigen, diesen Berg, der zu den wichtigsten Bergen der Alpen zählt.
Eingeleitet wird das Werk durch ein interessantes und kompetentes Vorwort des Journalisten, Schriftstellers und Matterhorn Experten Sylvian Jouty.
Jouty gibt Einblicke in die Entwicklung Whympers vom Kind zum bergbegeisterten, jungen Mann. Er stellt das gesellschaftliche Umfeld der damaligen Alpinisten in England dar.
In diesem Umfeld ist Whymper als gelernter, wenn auch begabter Holzstecher ein Außenseiter. Dass Whymper sich überhaupt dem Bergsteigen zugewendet hat, liegt daran,
dass er als Holzstecher zum illustrieren von Berichten über Bergfahrten anderer in die Alpen gefahren ist und dadurch die Alpen kennenlernte.
Von der Qualität der Whymperschen Holzstichen kann man sich beim Lesen überzeugen, denn das Buch wird durch seine Holzstiche illustriert.

Die Berichte der Bergfahrten liegen in Zeitraum von 1861 und 1865 und lassen sich in drei Gruppen unterteilen.
Die Passübergänge welche Whymper sucht, um schnellere Verbindungen zwischen verschiedenen Tälern zu entdecken, so z.B. über der Col de Valpelin und das Breuiljoch.
Als zweites Besteigungen von Bergen der Westalpen mit relativer Nähe zum Matterhorn, wie dem Tete Blanche oder dem Grand Cornier.
Und als drittes, die Versuche Whympers das Matterhorn zu besteigen.
Er geht den Berg dabei überwiegend aus dem Val Tournanche über den Liongrat an, wie auch der italienische Bergführer Johann Anton Carrel und spätere Konkurrent bei der Besteigung des Matterhorns. Den Hörnligrat versucht Whymper nur einmal und dies gleich mit dem Erfolg des Gipfelsieges.  Er erreicht den Gipfel knapp vor den von Carrel geführten Italienern.

Anhand Whympers Tourenberichten und seiner Gedankenskizzen über den besten Weg Gipfel wird klar, dass er sich erst langsam von dem Anfangs favorisierten Liongrat abwendete und im allmählich klar wurde, dass die Gesteinsstruktur und Neigung des Hörnligrates ihn zum einfacheren der beiden Grate macht.

Aber die Freude über den Gipfelsieg währt nicht lange. Beim Abstieg stürzen vier der sieben Bergsteiger, durch die Unachtsamkeit eines einzigen, in den Tod. Whymper und die beiden überlebenden Schweizer Bergführer sind zu Tode erschüttert und finden nur noch mit Mühe ins Tal zurück. Der Unfall ist Whymper ein Schock, der ihn ein Leben lang zeichnet.

Im Anhang findet sich ein Liste der Versuche das Matterhorn zwischen 1858 und 1865 zu besteigen und eine Liste von Besteigungen zwischen 1865 und 1870, sowie ein kurze Abhandlung über die Geologie des Matterhorn.


Lothar



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