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aktuellen Tourenplanung Berichte: Südliche Karnische Alpen 10. bis 18.Oktober 2009 Zillertal 6. bis 12.Dezember 2009 Sächsische Schweiz 12. bis 14.Februar 2010 Südliche Karnische Alpen Oktober 2009 Vom 10. bis 18.Oktober waren wir noch mal in den Südlichen Karnischen Alpen unterwegs, nachdem wir dort schon im September vom 05. bis 14. den Dolomitenhöhenweg Nr.6 (DHW6) von Sappada bis Alpago gelaufen sind. Dort aber wegen Schlechtwetter abbrechen mussten. Bei der zweiten Tour ging es darum, den fehlenden Weg bis Vittorio Veneto zu gehen. Über diesen Teil der Reise habe ich einen ausführlichen Bericht verfasst. Nachdem wir den Süden der Südlichen Karnischen Alpen wieder verlassen haben sind wir am Ende der Tour für eine Nacht auf das Rifugio Fratelli de Gasperdi gegangen, wo wir schon im September übernachteten. Diese Hütte steht im Norden der Südlichen Karnischen Alpen und ist als Tagestour von Sappada auf dem DHW6 erreichbar. Diesmal nahmen wir jedoch den viel kürzeren Weg vom Parkplatz der Pian di Casa aus dem Val Pesarina auf. Die Hütte steht auf dem Clap Grant, welcher eine Naturoase ist, auf dem viele verschiedene alpine Pflanzen zu finden sind. An der Casera Mimoias trafen wir wieder auf den DHW6. Das nicht verfallene Gebäude der Casera kann als Notunterkunft dienen. Es ist offen und hat ein einigermaßen dichtes Dach. Unterhalb des Passo Elbel, einem Übergang nach Sappada, steigen wir weiter zur Hütte auf. Die Hütte war noch im Oktober offen. Wir waren jedoch die einzigen Gäste in dieser Nacht. So konnten wir uns mit dem Hüttenwirt etwas unterhalten. Dabei erfuhren wir z.B. dass die Hütte am Ende des 2.Weltkrieges teilweise von Kosaken zerstört wurde, da sie als Unterkunft für Partisanen diente. Die Partisanen waren im 2.Weltkrieg recht aktiv in diesem Gebiet gewesen, welches man damals als Adriatisches Küstenland bezeichnete. Grund für diese starken Aktivitäten war der Einmarsch der Nazis im Oktober 1943. Große Teile der oft antibolschewistisch eingestellten Kosaken liefen im Russlandfeldzug zu den Nazis über. Sie wurden in eigenen Verbänden der Wehrmacht angegliedert. Nach der alliierten Besetzung Österreichs und Italiens zum Kriegsende, drohte ihnen die Deportierung nach Russland und damit der Tod oder Zwangsarbeit. Es kam es in Österreich -der letzten Station- vor Deportation in die Sowjetunion zu dramatischen Selbstmordszenen, in welchen auch Frauen und Kinder zu Tode kamen. Die Familien der desertierten Kosaken sind schon nach dem Rückzug der Wehrmacht aus der Sowjetunion geflüchtet. Am nächsten Tag ist wieder bestes Wetter und wir konnten von der Hütte bis zum Triglav-Nationalpark schauen, wo wir schon im April 2009 unterwegs waren. Es war der letzte Tag dieser Tour. Wir stiegen wieder zur Pian di Casa ab und fuhren heim. Zillertal Dezember 2009 Vom 6. bis 12.12. sind wir im Zillertal Skifahren gewesen. Wir haben dort einen Skikurs belegt, da ich überhaupt nicht Abfahrtski fahren konnte und Kerstin das letzte mal in ihrer Jugend gefahren ist. So haben wir zwei Tage a 2,5 Stunden Einzelunterricht bei einem Skilehrer gehabt, der uns auch recht gut das Thema nahe brachte. Am zweiten Tag sind wir dann blaue Pisten gefahren und am 4 und 5 Tage alleine rote Pisten ohne nennenswerte Probleme. Erstaunlich, wie leicht es ist, mit den taillierten Skiern zu fahren. in den nächsten Jahren wollen wir so sicher auf der Piste werden, dass wir uns für einen Kurs "Skitouren" beim DAV anmelden können. Sächsische Schweiz Februar 2010 Am 13.Februar war eine Demo gegen den Naziaufmarsch anlässlich der alliierten Bombenagriffe auf Dresden im Februar 1945. Die Neonazis nutzten in den vergangenen Jahren diesen Anlass zu Aufmärschen, um die Opferrolle des deutschen Volkes unterm Hakenkreuz herauszustellen. Dies mit dem politisches Ziel von der Täterschaft ihrer Gesinnungs- kameraden im Dritten Reich abzulenken. Im vorhergehenden Jahr konnten 7000 Nazis ihren Aufmarsch trotz 12000 Gegendemonstranten durchziehen. Dieses Jahr gelang es ihnen nicht. Kerstin und ich nahmen die Gelegenheit wahr, zur Gegendemo in Dresden zu fahren und das restliche Wochenende im Elbsandsteingebirge zu verbringen. Vor zwei Jahren waren wir schon einmal bei winterlichen Bedingungen im Elbsandstein und fanden die verschneite Wald- und Felsenlandschaft sehr reizvoll. Am Vortag der Demo sind wir angereist und haben Unterkunft auf dem Campingplatz Ostrauermühle im Kirnitzschtal, wo es Pensionszimmer mit Dusche und Toilette gibt, sowie eine Frühstücksküche im Aufenthaltsraum. Für 2 Personen a 2 Nächte haben wir 84 Euro bezahlt. Eine passende Unterkunft zu finden, war nicht so leicht, da im Winter viele Quartiere in der Sächsischen Schweiz geschlossen sind. Am Samstagmorgen ging es mit dem Zug von Bad Schandau nach Dresden. Die Fahrt durch das Elbtal ist beeindruckend und unbedingt zu empfehlen. Wenn man mit dem Auto anreist, geht -besonderes für den Fahrer- viel Aufmerksamkeit für die Straße weg. In Dresden blockierten wir den Naziaufmarsch mit und sahen uns nebenbei die schöne Altstadt an. Wieder in der Ostrauer Mühle machten wir uns am Nachmittag noch auf den Weg zur Hohen Liebe 401 m. Der Wanderweg dorthin -wie auch zu anderen Zielen- verläuft direkt hinter dem Campingplatz. Auf dem Wanderweg zur Hohen Liebe boten sich einige schöne Aussichten auf die Schrammsteine und den Falkenstein 378m, einem solitär stehenden Felsklotz, dessen Gipfelplateau nur mit Klettern erreichbar ist. Dort und an anderen Stellen bin ich schon einige Male zum Klettern im Elbsandstein gewesen. So schön wie die Landschaft ist, so schlecht sind die Wege (sächsisch für Kletterrouten) traditionell abgesichert. Fragt man einen sächsischen Kletterer, wieso dies so ist, kann man zuhören bekommen, dass es bei ausreichenden Kletterkönnen nicht notwendig ist, besser abzusichern. Hierbei wird jedoch unterschlagen, dass der Sandstein ein recht brüchiger Fels mit unterschiedlichster Festigkeit ist. Da bricht schon mal etwas weg, wie ein Seilpartner erfahren musste. Auch sind die Möglichkeiten selber etwas zu legen, recht eingeschränkt und dann fragwürdig. Bei einem kapitalen Vorstiegssturz kann selbst eine gut gelegte Knotenschlinge ohne Probleme ausreißen. Und Toprope geht gar nicht, wie uns ein erboster Sachse erklärte, denn es macht den Fels kaputt. Zumindest wenn der Bereich unmittelbar vor der Umlenkung aufgebaucht ist. Da ich gerne vorsteige, bin ich in den letzten Jahren mehr ins Fränkische gefahren, wo das Gestein fester und die Absicherung meistens besser ist. Beim Abstieg von der Hohen Liebe setzte die Dämmerung ein. So kehrten wir ins Kirnitzschtal im Dunkeln zurück. Auf dem Flößersteig ging es im Tal parallel zur Kirnitzsch teilweise an Ketten, meist ausgesetzt und oft vereist und zugeschneit Richtung Ostrauer Mühle. Im Winter und in der Nacht gewinnt dieser teilweise versicherte Steig an Schwierigkeit, der unter normalen Bedingung vergleichsweise leicht ist. Der Flößersteig wurde früher von Flößern genutzt, welche bis in die 60er Jahre auf der Kirnitzsch flößten. Heutzutage holt man das Holz mit Lastern aus der Hinteren Sächsischen Schweiz. Ausgenommen sind die Kernzonen des Nationalparks Sächsische Schweiz, in der keine forstwirtschaftlichen Eingriffe stattfinden. Uns wunderte es, dass die Kirnitzsch überhaupt zum Flößen geeignet war, da sie nicht besonders tief und auch nicht sonderlich breit ist. Wie dies dennoch möglich war, erfuhren wir am nächsten Tag. Am nächsten Tag ging es bei schönsten Winterwetter von der Neumannsmühle im Kirnitzchtal Richtung Prebischtor auf der Tschechischen Seite. Das Prebischtor ist ein großes Natursteintor und beliebtestes Ausflugsziel. Geplant war, die Tschechische Grenze im obersten Zschandtal zu passieren, wo ein alter Weg und Übergang ist. Diesen Plan machten jedoch zwei tschechische Naturparkwächter zunichte, denn im Kerngebiet des Naturparks Sächsische und Böhmische Schweiz ist das Bewegen nur auf markierten Wanderwegen erlaubt. Der Weg ist im obersten Zschandtal jedoch nicht markiert und wir wurden zurückgeschickt. Damit war das Prebischtor nicht mehr bei Tage erreichbar, denn der nächste erlaubte Grenzübergang war zu weit entfernt (oberes Kirnitzschtal, wo die Kirnitzsch parallel mit der Grenze verläuft). Sobald wir den markierten Wanderweg kurz hinter der Schwarzen Schlüchte erreichten, ging es in Richtung Hickelhöhle. Ebenfalls verboten ist das Boofen (sächsisch für draußen im Gebirge schlafen) in den Kernzonen des Nationalparks, so auch in der großen Naturgrotte Hickelhöhle. Es wird sich jedoch nicht immer daran gehalten, wie die noch rauchende Feuerstelle (Feuer machen ist auch verboten) zeigte und einige Wanderer mit verdächtig großen Rucksäcken vorher schon ahnen ließen. Wir durchstiegen die südlichen Thorwalder Wände und passierten den Dreiwinkelgrund in Richtung Kirnitzschtal. Schon beim Durchsteigen kamen uns Langläufer mit Skiern entgegen, welche diese im Felsbereich trugen. Weiter unten auf dem Stimmsdorferweg konnte man Skier benutzen. Allgemein gibt es in der Sächsischen Schweiz einige Möglichkeiten - teilweise auf selbst gelegten Loipen- mit Langlaufskiern zu fahren. Selbst Abfahrtsski ist bei entsprechenden Witterungsbedingungen in Sebnitz und Rugiswalde möglich, wo es kleinere Skihänge gibt. Wieder im Kirnitzschtal, kann man sich an der Niederen Schleuse über das frühere Flößen auf der Kirnitzsch an zwei Schautafeln informieren. Um auf diesen relativ kleinen Flüsschen zu flössen, wurden in gewissen Abständen Staustufen errichtet, so z.B. an der Niederen Schleuse. Um zu flößen, wurde das gestaute Wasser auf einen Schlag befreit und riss so die hinter der Staustufe im Flussbett liegenden Stämme mit sich. Für die Sächsische Schweiz sehr empfehlenswertes Kartenmaterial wird durch den Kartographischen Verlag Rolf Böhms angeboten. Die Karten haben ein schönes Kartenbild, mit vielen Details und guten Maßstäben zu erschwinglichen Preisen. Stand 11.Dezember 2010 |