Zu den aktuellen Toureninfos


Hallo Freunde der Berge!


Hier nun die 3.Toureninfos und die voraussichtlich letzten für 2010. Der Herbst ist in vollem Gange und jetzt kommen die ersten Nachtfröste auch nach Berlin.
Die Tage an welchen man hier draußen klettern kann werden immer seltener. Wir machen uns jetzt schon langsam startklar für alpine Touren im Schnee und für das Skifahren auf der Piste. Im Tourenjahr 2010 war Kerstin 2 Wochen in den Alpen unterwegs und ich nur eine Woche (siehe Berichte). Dies soll in 2011 anders werden (siehe Planung).


Zur Planung:
Die aktuelle Planung ist schon recht konkret. Wer mit uns auf Tour gehen will, hat aber noch etwas Raum, um sich mit eigenen Ideen einzubringen. Schaut Euch einfach mal den aktuellen Stand der Tourenplanung an. Vielleicht inspiriert Euch die eine oder andere Idee.


Berichte:
Schweiz ( Wallis ) Juli 2010
Vom 23. bis 29.Juli.10 waren wir im Saastal unterwegs. Das letzte mal war ich dort September 2001. Also Zeit, dieses schöne Tal und seine umliegenden, hohen  Gipfel wieder zu besuchen. Ausgangsort war der Campingplatz Mischabel bei Saas Grund, der immer noch von den freundlichen Belgiern geführt wurde. Der Hauptgrund war allerdings nicht sentimentaler Art, sondern konkreter und handfester Natur. Es ging um Training und eine beschränkte Vorakklimatisation für unsere Himalaya-Tour, zu welcher wir Mitte August starten wollten.

Am ersten Tag nach unserer Ankunft bin ich vom Campingplatz 1575m über Saas Almagell auf den Zwischenbergpass 3268m gelaufen, um den Südgrat des Weismies 4017m in Augenschein zu nehmen.

Dri Horlini SO-Grat mit SO-Seite aus dem Wysstal unterhalb der Almageller Hütte
Dabei ging es an den Dri Horlini 3209m vorbei, an deren SO-Seite sich alpine Sportkletterrouten befinden. Von der Almageller Hütte 2894m einen Katzensprung entfernt.


Südgrat des Weismies vom Zwischenbergpass aus gesehen

Auf dem Foto sieht der Südgrat gruseliger aus als er ist. Nach dem Gebietsführer "Walliser Alpen" von Michael Waeber ist der Grat nur an Stellen II sonst I und bietet, abgesehen von den Flanken, festen Fels. Einer der wenigen 4000er in den Alpen dessen Gipfel man komplett ohne Gletscher erreichen kann. Die Bergkameraden Gerd aus Duisburg und Jürgen aus Hanau sind über diesen Grat auch schon alleine auf den Weismies.
Ich selber unternahm einen Vorcheck, um vielleicht mit Kerstin den Gipfel zu machen, denn auch zu zweit sind Gletscher mitunter ungenießbar.

Am 2.Tag sind Kerstin und ich im Postbus rauf zum Mattmark Stausee ca. 2197m. Von hier zu Fuß weiter zum Monte Moro-Pass ca.2850m und auf das Joderhorn 3035m.

W-Seite des Joderhorn aus dem Tälliboden gesehen

Am 3.Tag sind wir auf das Jegihorn 3206m gegangen. Eigentlich wollten wir über den Klettersteig hoch. Diesen Klettersteig machte ich 2001. Er ist in der Zwischenzeit weiter ausgebaut worden. So gibt es mittlerweile z.B. eine Seilbrücke als besonderen Gag.

Jegihorn 3206m, Fletschhorn 3904m, Lagginhorn 3971m von der Triftalp aus gesehen.

Für den Klettersteig sind wir allerdings um 9:30 Uhr zu spät vom Campingplatz losgegangen. So waren wir über den kürzeren Normalweg erst 15:45 Uhr am Gipfel. Das geht natürlich auch schneller, wenn man sich nicht mit dem Blumenlehrpfad aufhält, welcher auf dem Wanderweg von Saas Grund zum Kreuzboden liegt.

Am nächsten Tag wollten wir auf die Britannia-Hütte, einer der bestbesuchtesten Hütten der Schweiz, um von hier über den Hohlaubgrat das Allalinhorn 3030m zu besteigen.
Da das Wetter sich verschlechterte sind wir am 4.Tag mit der Seilbahn vom Ort Saas Fee ca. 1800m auf das Felskinn 2989m. Bei Regen und den tiefliegenden Wolken war uns der Aufstieg komplett zu Fuß zu gefährlich und Zeit, das schlechte Wetter abzuwarten, nahmen wir uns auch nicht.

Schlechte Aussichten auf dem Pfad
Seilbahnstation Felskinn, Britannia-Hütte


Zwischen der Seilbahnstation Felskinn und der Britannia-Hütte läuft ein gut ausgetretener Pfad, den man selbst bei schlechtem Wetter gut finden kann.

Im Morgengrauen brachen wir zum Hohlaubgrat auf. Es geht ein scharfer Wind und es ist kalt. Einige Gruppen sind vor uns, andere hinter uns, gut mit den Stirnlampen zu erkennen. Am Nordrand des Hohlaubgletschers bei ca. 3100m rödelten wir uns an, um den Gletscher bei nur geringem Höhengewinn zum Hohlaubgrat zu queren. Eine andere, größere Gruppe ging auf dem Gletscher höher und kam damit mehr in das schneereiche Nährgebiet des Gletschers. Zu zweit war uns das dortige Spaltensturzrisiko jedoch zu groß. Also blieben wir im überwiegend aparten Bereich, wo Spalten gut zu sehen waren. Am nördlichen Gratansatz angekommen, gingen wir aus dem Seil, um besser in den Blöcken klettern zu können. Auf dem Grat selber kamen noch Schnee- und Eispassagen, aber keine Spalten mehr. Der Wind nahm weiter zu, Schneegrieseln setzte ein und die Sicht wurde trotz einsetzendem Tageslicht schlechter. Bei ca. 3500m wurde das Wetter so garstig, dass wir uns zur Umkehr entschlossen. Ein junges Pärchen und eine spanischsprachige Gruppe machten weiter.


Jeder Schritt beim Verlassen des Hohlaubgrats in Richtung Hohlaubgletscher will wohl überlegt sein.

Trotz der schlechten Sichtverhältnisse fanden wir den Abstieg gut. Etwas später kam das Pärchen hinterher. Wir blieben auf dem Hohlaubgletscher solange bis sie bei uns waren, um ihnen bei den schlechten Sichtverhältnissen als Wegmarke zu dienen. Sie wollten es bei den guten Wetteraussichten am nächsten Tag nochmal versuchen. Unsere Zeit war jedoch leider abgelaufen.


Unterhalb der Britannia Hütte über den spaltenlosen Chessjengletscher dem Saastal entgegen.

So machten wir uns an den Abstieg, den Höhensturm hinter uns lassend und Kerstin musste ihre ersten 4000er-Besteigung verschieben.


Männlicher Dukaten-Feuerfalter auf Edelweiß ca. 1800m zwischen Tschingle und E-Werk Zer Meiggeru 1740m

Als wir die Vegetationszone erreichten, wurde das Wetter deutlich besser. Schmetterlinge flatterten lustig und Bienen summten emsig.
Unglaublich was manchmal über 1500 Höhenmeter und wenige Stunden ausmachen können.

Am letzten Tourentag -Samstag den  31.Juli- kam Dieter aus Luzern. Er ist vor ein paar Jahren in die Schweiz gezogen, da er dort Arbeit gefunden hat. Wir entschieden uns, den Klettersteig auf das Mittagshorn 3134m zu machen. Auf diesen Berg bin ich mit Oli aus Hamburg und Matthias aus München (letzter mir bekannter Wohnort) schon 2001 geklettert. Damals war der NW-Grat noch ohne Klettersteig eine leichte Kletterei an Stellen III. Das Seil hatten wir im Rucksack lassen können.

Zunächst ging es mit dem Auto nach Saas Fee ca. 1800m und von dort mit der gleichen Seilbahn wie vor 2 Tagen aber nur zur Station Maste 4 auf 2572m.
Kurz nach der Station treffen wir auf den Fußweg von Saas Fee kommend, den ich 2001 nutzte. Weiter geht es zum Ansatz des NW-Grates.

Das Mittagshorn ist ein Aussichtsberg ersten Ranges, da er der erste eines Gratzuges ist, der zwischen dem Tal von Saas Fee und dem Saastal liegt. Schon am Gratansatz sind Fotos wie das nachfolgende möglich.


Allalinhorn 4027m, Alphubel 4206m, dazwischen im Geröll Station Maste 4, dann der Nadelgrat mit Täschhorn 4490m, Dom 4545m, Lenzspitze 4294m und Nadelhorn 4327m

Auf dem NW-Grat die ersten Stahlseile.


Dieter im Klettersteig des NW-Grates des Mittagshorns, unten liegt Saas Fee

Vom Gipfel des Mittagshorns steigen wir über das Platjen 2411m nach Saas Fee ab. Der letzte Tourentag neigte sich dem Abend zu.



Nordindien (Himachal Pradesh)
Vom 14.08. bis 12.09.10 waren wir in Nordindien unterwegs. Mit dabei war Axel aus Mannheim, ein erfahrener Indien-Kenner. Die meiste Zeit verbrachten wir im Bundesstaat Himachal Pradesh und damit im Himalaya, dem Hauptziel der Reise. Ausgangsort war Delhi. Eine Stadt die besonders durch ihre historischen Gebäude beeindruckte, aber auch durch den -für europäische Verhältnisse- enormen Schmutz und die große Masse an Menschen. Der Schmutz war ein ständiger Begleiter auf der Reise, die Menschen wurden in den Bergregionen weniger.

Mausoleum Safdar Jangs von 1754, letztes bedeutendes Zeugnis des indo-islamischen Baustils des Mogulreiches in Indien.
Safdar Jangs war einer der höchsten Staatsbeamten des Mogulreiches seiner Zeit.

In Distrikt Lahaul & Spiti des Bundesstaates Himachal Pradesh waren neben den Bergen besonders die buddhistischen Klöster faszinierend.

Das neue Sakya Kloster in Kaza, der Hauptstadt des Distriktes Spiti & Lauhaul. Das alte Kloster wurde durch ein Erdbeben zerstört.


Höchster Gipfelpunkt war neben vier 5000ern der knapp über 6000m liegende Ostgipfel der Kanamo im südlichen Teildistrikt Spiti nahe der Grenze zu China. Ein technisch leichter, aber anstrengender Gipfel.


S-Seite Kanamo (Mutter in Schwarz-Weiß) W-Gipfel 5987m, O-Gipfel 6064m

Neben den Gebäuden und Landschaften waren besonders die Menschen faszinierend, die teilweise sehr unterschiedlich aussahen, da sie unterschiedlichsten Kulturkreisen angehören und aus den verschiedensten Gegenden stammen. Unter diesen Aspekten lässt sich Indien mehr als Subkontinent verstehen als ein Staat im Sinne der europäischen Nationalstaaten.


Mädchen in Kibber im Bus nach Kaza

Ein ausführlicher Reisebericht ist derzeit in Vorbereitung. Sobald dieser fertig ist, informiere ich darüber.




Stand 10.November 2010









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