Demul -> Kaza 24.-26.08.2010

Für Kerstin und mich der letzte Tag des Trecks. Da Kerstins Durchfall nicht aufhören wollte und sie immer schwächer wurde, entschieden wir uns, dass ich sie nach Kaza ins Krankenhaus begleite. Axel setzte den Treck nach Komik fort.


Die Wirtin unseres Homestays mit ihrer Tochter. Gegessen wird in der Küche. Man sitzt auf Sitzkissen oder Teppichen vor einem niedrigen Tisch.
Eine Unterhaltung war nur mit Zeichen und Gesten möglich, da im Bergland meist nur ein Dialekt des Ladahki -einer tibetischen Sprache- gesprochen wird.


























Dieser nördlich, nahe Demul, gelegene Pass vermittelt den Übergang nach Kaza und Komik. Die schneebedeckten Berge waren einige Tage später unser Ziel.






























Bald trennten sich unsere Wege. Rechts um den 5000er geht es nach Komik -Axels nächstem Reiseziel und nach links lief ich mit Kerstin nach Kaza weiter. Axel bestieg noch den namenlosen 5000er, welcher rechts am Bildrand steht.

In dieser Region des Himalaya gibt es viele namenlose Berge. Vielleicht geben Einheimische manchen von ihnen Namen, diese sind aber oft nicht in der Literatur oder auf Karten genannt.

Da die Schneegrenze hier im Sommer über 5500 Meter liegt, sind viele 5000er frei von Schnee und Eis. Das macht die Sache nicht einfacher, da man sich meist durch Geröll bewegen muss. Viele Berge in Spiti bestehen aus Sedimentgestein und Konglomerat, daher gibt es viel Gesteinsschutt.














Durch dieses schluchtartige Seitental geht es hinab ins Spiti-Tal. Die Felsen erinnern mit ihren Bändern und dem Turm an die Dolomiten. Geologisch gesehen haben diese äußeren Ähnlichkeiten ihren Grund in einer ähnlichen geologischen Geschichte. Auch hier ist ein Meeresboden durch Aufschiebung ans Tageslicht gekommen. Nur das sich im Himalaya die indische Platte gegen die eurasische schiebt. Bei den Alpen ist es die afrikanische Platte.
Die Trift der indischen Platte ist derzeit so stark, dass sich der Himalaya um rund einem Zentimeter pro Jahr hebt.




































Kaza kam in Sicht. Wir haben für den Weg von Demul - mit langsamen Tempo -  acht Stunden gebraucht.

Im Guesthouse Kunzaum stiegen wir ab. Eine Empfehlung, die wir auf dem Treck von einem Familienangehörigen bekamen. Das Guesthouse liegt am Fluss in Kaza auf der Seite des neuen Stadtteils. Es war preiswert und sauber. So bekam man sogar frisch gewaschene Bettwäsche. In Indien nicht die Regel. Außerdem verfügt es über eine Terasse mit guter Aussicht.






















Kaza
25.08.2010

Morgens ging es erst einmal ins Krankenhaus. Die Diagnose war eindeutig: Traveler's diarrhea. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und einem Mineral-Salzgemisch, welches mit viel Wasser eingenommen werden muss, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen. Ansonsten möglichst schonen und die Verdauung nicht allzu sehr fordern. Nachdem ich Kerstin wieder ins Guesthouse begleitet hatte, unternahm ich eine kleine Wanderung, in die Berge östlich oberhalb von Kaza.

Zuerst ging es -wie schon am 20.08.2011 - vorbei an Klosterresten auf den kleinen Bergrücken, der nach links die Schlucht begrenzt, aus welcher der Fluss kommt, der Kaza teilt. Nun auf der Schotterstrasse, die man auf einer Höhe von ca. 4200 m erreicht und welche nach Hikim führt. Dieser Bergstraße folgend, führt diese an steilen Felswänden vorbei. Hier besteht Steinschlaggefahr. So war die Straße in diesem Bereich teilweise verschüttet. Kurz bevor eine besonders riskant aussehende Stelle zu passieren war, fielen Steine herunter. Nochmal Glück gehabt.

Bald kamen die Ruinen des alten Klosters von Hikim in Sicht. Dieses Kloster steht in ca. 1 Stunde Wegentfernung westlich von Hikim, nahe der Straße nach Kaza. Ein Gebäude ist noch halbwegs intakt, der Rest verfallen. Als Kloster wird dieser Ort daher nicht mehr genutzt.






















                                                                                                                                                                                                         Hikim ist ein kleines Bergdorf, welches sich an  jenem Abschnitt des Trecks befindet, den Axel alleine ging. Der Ort liegt auf ca. 4360 m zwischen Komik und Langza.
Mit Blick auf das Dorf und die Schotterpiste wartete ich auf Axel, der hier vorbeikommen musste. Dies war der Fall, allerdings schon am Vormittag, wie er mir später in Kaza erzählte.


























Mani-Steine findet man regelmäßig in Spiti. Sie liegen an Wegen und Straßen. Diese heiligen Steine tragen Aufschriften in Form von Gravuren, welche in tibetischer Schrift abgefasst sind.
Ein typischer Text von Mani-Steinen ist das Mantra "Om mani padme hum". Mantras sind (Kurz-)Gebete, welche oft wiederholend von Gläubigen rezitiert werden.























Kaza 26.08.2010
Nachdem am Vortag Axel wieder in Kaza eintraf und Kerstin sich soweit erholt hatte, dass sie wieder reisen konnte, entschlossen wir uns den Nachmittagsbus nach Kibber zu nehmen. Die Berge um Kibber sollten die geografischen Höhepunkte der Reise werden. Der Bus ging gegen 17:00 Uhr. Wir nutzen die Zwischenzeit für einige Erledigungen und um uns Kaza anzusehen.

Die Müllentsorgung findet in Indien oft in Formen statt, die in Europa eher selten sind. Man kippt ihn z.B. irgendwo hin. Ist diese Stelle für Tiere zugänglich, dann dient er diesen als Fressen. Besonders die freilaufenden Kühe oder die vielen halbwilden Hunde nutzen diese fragwürdigen Nahrungsquellen.







































In Indien werden beim Hausbau oft moderne Materialien wie z.B. Stahlbeton verwendet. Die Form - wie man ihn in den Bau einbringt - wirkt für europäische Verhältnisse jedoch etwas unorthodox, ist jedoch nicht minder zweckdienlich.










































Lalung -> Demul  22.-24.08.2010

Kaza -> Kibber 26.08-02.09.2010




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