Nordindien 2010
Ein Reisebericht

 
Der lang gehegte Plan Nordindien zu bereisen wurde von Mitte August bis Mitte September 2010 umgesetzt. Eigentlich sollte es nach Ladakh gehen.
Ladakh ist eine historische Landschaftsbezeichnung für den Osten des indischen Bundestates ( State ) Jammu Kashmir an der Grenze zu China ( Tibet ). Ziel sollte es sein, Kultur und Landschaft kennenzulernen. Die Kultur mit ihren Menschen, Städten, Dörfern, Klöstern, Tempeln und das Himalaya Gebirge mit seinen hohen Gipfeln und großen Tälern.
Das Klima in Ladakh ist trocken, da dieses Gebiet nordöstlich des Himalaya-Hauptkammes liegt. Dieser hält überwiegend den indischen Monsun ab, welcher im Juli den Himalaya im Bereich der Bundestaaten Himachal Pradesh und Uttaranchal erreicht und sich dort wieder im September zurückzieht [1]. Das Klimadiagramm von Leh, dem Hauptort und touristisches Zentrum von Ladakh, lässt sich bezüglich der Niederschlagmenge weitgehend auf ganz Ladakh verallgemeinern. Im Jahr 2010 war es jedoch anders. In der Nacht vom 5. auf den 6.August kam es im Gebiet von Leh zu starken Regenfällen, die Schlammlawinen und Erdrutsche auslösten. Dies führte zu großen Zerstörungen und kostete vielen Menschen das Leben. In den letzten Jahren waren hin und wieder mehr Niederschläge in Ladakh zu verzeichnen, was darauf hinweist, dass der Monsun stärker wird. Dies wird auf die globale Erwärmung zurückgeführt [1].

Ausweichziel Himachal Pradesh
Wegen der Naturkatastrophe in und um Leh entschlossen wir uns, auf den Bundesstaat Himachal Pradesh auszuweichen, dessen östlicher Teil ebenfalls weitgehend vom Monsun verschont bleibt. Auf der Karte von Indien ist dieser Bundesstaat rot gerändert. Es ist schwierig, kurzfristig ausreichend Informationsmaterialien über Himachal Pradesh zu bekommen, da er nicht ganz so touristisch erschlossen ist wie Ladakh. Dies gilt besonders für den Distrikt Spiti & Lahaul, in welchen wir Bergsteigen und Trecking machten. Dieser Distrikt liegt zwischen dem Hauptkamm des Himalaya und China. Besonders interessant ist Spiti, der südliche Teil dieses Distriktes. Allerdings gibt es für Spiti kein gutes Kartenmaterial für Bergsteigen und Trecking. Das wenige derzeit erhältiche sind die Leo Maps, die neben dem großen Maßstab 1:200000, nicht immer korrekte Angaben beinhalten. Die Karten stellen zudem die Topologie des Geländes äußerst unzureichend dar, da sie die Bergkämme nur mit Strichen skizzieren und damit keine dreidimensionale Darstellung haben.

Reisevorbereitungen
Mit intensiven Recherchen über Indien und Flugmöglichkeiten  in dieses Land fingen wir Anfang März 2010 an. So buchten wir Flüge von Berlin (Kerstin, Lothar) und Frankfurt (Axel) via Moskau nach Delhi Ende Mai bei Aeroflot. Diese Fluggesellschaft bietet relativ günstige Flüge von Deutschland nach Indien. Ein Flug kostete von Berlin nach Delhi und retour ca. 450 Euro. Er wäre noch günstiger gewesen, wenn ein Reisepass eher fertig gewesen wäre, da die Preise zum Flugdatum hin langsam teurer wurden. Bei der Buchung wurden die Daten des Reisepasses verlangt, entsprechend einer Auflage des russischen Transportministeriums. Ebenso verhielt es sich mit den Preisen für den geplanten innerindischen Flug von Delhi nach Leh. Dieser Flug sollte ca. 170 Euro Ende März bei Kingfisher kosten. Es kostete uns einige Mühe, diesen Flug von Delhi aus kurzfristig zu stornieren und das ganze Geld zurückzubekommen. Allerdings gibt es in Delhi -unseres Wissens nach- nur eine telefonische Kontaktmöglichkeit, die wir nutzten, nachdem wir von Deutschland aus den Flug per Mail stornierten. Das Recherchieren und Buchen der Flüge fand  über das Internet statt. Flüge in Reisebüros zu buchen, wäre in den wenigen Reisebüros welche wir besuchten, teurer gewesen.

Für die Planung der Reise wurde das Internet und Literatur genutzt. Für die Reise nach Ladakh gibt es recht viel Literatur. Mit Spiti&Lahaul und Himachal Pradesh sah es -wie schon erwähnt- schlechter aus. Da wir jedoch während der Vorbereitung für Ladakh planten, eventuell einen Abstecher nach Spiti&Lahaul zu machen, konnte innerhalb einer Woche die Reisplanung umgeschrieben werden. Ansonsten ist eine Vorbereitungszeit von mindestens einem Vierteljahr für Himachal Pradesh angeraten. Vor allem dann, wenn man noch nie in Indien gewesen ist. Da Axel schon öfters in Indien war, konnte er viel Erfahrung zur Vorbereitung beisteuern.

In der folgenden Übersichtsgrafik von Himachal Pradesh sind alle Reiseabschnitte dargestellt. 


Berlin -> Delhi 14.-16.08.

Delhi -> Manali 16.-19.08.

Manali -> Kaza 19.-21.08. 

Kaza -> Tabo 21.-22.08.

Tabo -> Lalung 22.08.

Lalung -> Demul 22.-24.08.

Demul -> Kaza 24.-26.08.

Kaza -> Kibber 26.08-28.08.

Kibber <-> Kanamo 28.-29.08.

Kibber <-> Kaza  29.08 - 02.09.

Kibber -> Kaza  02.-03.09.

Kaza -> Rekong Peo  03.-04.09.

Rekong Peo -> Kalpa 04.-07.09.

Kalpa -> Shimla 07.-09.09.

Shimla -> Delhi 09.-12.09.



































Quellen:
[Friebel]  Ulrich Friebel "Trekking in Himachal Pradesh" NaturFreunde-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-925311-23-8
[Leo]  Leomann Maps Blatt 6 "Himachal Pradesh" 1:200 000, 2005
[Loose] "Indien, der Norden"
Stefan Loose Verlag, 2006
[Luczanits]  Christian Luczanits "Buddhist Sculpture in Clay" Serindia Publications März 2004
[Bajpai] S.C. Bajpai "Lahaul-Spiti: A Forbidden Land in the Himalayas" Indus Publishing Company 2006
[Shrikantia] S. V. Shrikantia Artikel "Restriction on Maps in India: An Anachronism that needs Removal" 1999 Link
... weitere Internet-Quellen sind im Text verlinkt.

Stand Juni 2011


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