Kalpa -> Shimla 07.-09.09.2010
Shimla war die letzte Station vor Delhi. Hier trafen wir Axel, wie
vorher verabredet, im Hotel Woodland wieder. Die Busfahrt von Kalpa
nach Shimla über Rekong Peo war anstrengend. Zum einen war der Bus
zeitweise überfüllt und es war die meiste Zeit zu heiß.
Erst in der Nähe von Shimla wurde das Klima wieder
erträglicher.
Der Bus startete in Kalpa ca. 6:30 Uhr und
nachdem mehrere kleine Ort angefahren wurden, machten wir nach
ungefähr 2 Stunden in Rekong Peo im Busdepot eine Pause.
Aus dem Tempel vor dem Busdepot kam ein Priester, welcher im Bus gegen
eine kleine Spende Reisesegen vergab.
Von Rekong Peo aus fuhr der Bus auf der Straße 22 nach Shimla.
Diesen
Ort erreichten wir gegen 18:30 Uhr.
Zunächst fuhr der Bus parallel zum
Fluß Satluj, der mit seinem schlammigem, wild stobendem Wasser
Energie für einige Wasserkraftwerke liefert. So z.B. für das,
welches im Betonkomplex verborgen ist, welchen wir an einem der Tage
zuvor von oben gesehen hatten.
In Rampur kamen wir an einer Demonstration
der C.I.T.U. vorbei. Die Central Indian Trade Unionist ist eine
große indische Gewerkschaft mit marxistischer Ausrichtung. Sie
organisiert zusammen mit anderen Gewerkschaften, die seit 1991 am
7.September stattfindenden Demonstrationen in vielen Orten Indiens.
Dabei geht es gegen den auch in Indien herrschenden Neoliberalismus,
dessen Kosten weite Teile der Bevölkerung zu tragen haben.
Es gab dabei 5 Forderungen, die sich besonders an den
indischen Staat und an die Regierungen der Bundesstaaten wenden.
1) Maßnahmen gegen den kontinuierlichen Preis-Anstieg
durch öffentliche Investitionen und das Verbot von Spekulationen
auf dem Rohstoffmarkt.
2) Die strenge Durchsetzung aller grundlegenden
arbeitsrechtlichen Vorschriften ohne jede Ausnahme oder Befreiung und
strenge Strafmaßnahmen für Verstöße gegen solche
Vorschriften
3) Verstärkte Durchsetzung des Kündigungsschutzes in
von Rezession betroffenen Sektoren als Voraussetzung für
Konjunkturpakete für betroffene Unternehmen
4) Schaffung von nationalen Fonds zur sozialen Absicherung von
unorganisierten Arbeitern.
5) Das Zurückfahren von Investitionen im
öffentlichen Sektors sollte für den Ausbau und die
Modernisierung kranker Unternehmen der öffentlichen Hand genutzt
werden und nicht, um Haushaltslöcher zu stopfen.
(...mehr hier.)
Shimla
Auch wegen des
erträglichen Klimas hatten die Engländer diese
Stadt als Sommersitz ihrer Kolonialregierung von British India
gewählt. Hier wurde 1947 die Unabhängigkeit Indiens
unterschrieben. Heute ist Shimla die Hauptstadt des gleichnamigen
Distrikts und die Hauptstadt von Himachal Pradesh. Auch für Inder
ist die Stadt ein beliebtes Urlaubsziel.
Nach der anstrengenden Busfahrt folgte noch
am Abend die Suche nach Axel. Die Hanglage der Stadt machte diese auch
noch körperlich anstrengend. Taxis machen wegen der extremen
Hanglage wenig Sinn. Es gibt Schlepper und Träger. Die wurden
allerdings nicht in Anspruch genommen, da ausgemacht war, welches Hotel
zuerst angelaufen werden sollte. Dort hatte Axel an der Rezeption eine
schriftliche Nachricht hinterlassen, mit einer Wegbeschreibung zum
Hotel Woodland, wo er abgestiegen war. Dieses Hotel erreichten wir nach
ungefähr
einer Stunde Fußmarsch, der uns vom unteren Teil Shimlas in den
oberen Stadtteil führte. Wir hätten doch Träger nehmen
sollen.
Die Mall liegt auf einem breiten Bergrücken und ist die
Promenade
Shimlas.
Viele Gebäude auf der Mall sind von den
Engländern errichtet worden. Selbst die Schüler mit ihren
Schuluniformen erinnern an England. Wären nicht
die indischen Gesichter, könnte man denken, in einer
englischen Kleinstadt zu sein.
Auf dem Foto ist die Townhall zu sehen, welche die Bücherei und
verschiedene Kommunalbüros beherbergt.
In anderen Orten dominieren Hunde. In Shimla
sind es die Affen -genauer die Rhesusaffen. Jene Affenart die man bei
uns aus dem Zoo oder von Bildern von Tierschutzvereinen kennt, welche
die brutalen Versuche an diesen Tieren anklagen.
Rhesusaffen sind in Shimla nicht nur das dominierende Tier wegen ihrer
großen Zahl. Sie sind auch intelligenter und behänder als
Hunde.
Auf einen der nicht besiedelten Hügel
oberhalb liegt der Jakhoc-Temple. Er ist dem Gott mit dem Gesicht
eines Affens -Hanuman- geweiht.
Hier sieht man auf der Mall eine der zwei
katholischen Kirchen Shimlas - die im viktorianischen Stil gebaute
Christ Church.
Die Hanglage macht die Wasserversorgung
anspruchsvoll. So kann es schon mal vorkommen, dass eine Pumpe
ausfällt und es einige Stunden kein Wasser gibt.
Rekong Peo ->
Kalpa 04.-07.09.2010
Shimla -> Delhi 09.-12.09.2010
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